Güterbahnhof Körtingsdorf
mit freundlicher Genehmigung aus "Holzfragen.de"
Hier am Denkmal (Blick stadteinwärts) endete
mit einem Aufstellgleis ab 1895 vor dem
Gasthaus Haller ( heute "Eiche" die Straßen-
bahn. In der Badenstedter Straße fuhr sie bis in
die 1960-er Jahre eingleisig. Die Umfahrung an
der Ausweiche ermöglichte dort das Umstellen
des Motorwagens. Als Überlandstraßenbahn
führte die Strecke später eingleisig über
Gehrden bis nach Barsinghausen weiter.
Im Bild unten, an gleicher Stelle um 1930
(Blick stadtauswärts) erkennt man in Bildmitte den ersten Kiosk am Denkmal. (Ausschnitte aus Postkarten der Sammlung Plantage)
Neben den Gleisanschlüssen der Saline, die im Norden parallel zu Fösse verliefen, durchquerte ab 1899 der westliche Güterverkehr der Straßenbahn der Straßenbahn den Stadtteil Badenstedt.
Sogenannte Bockmaschinen brachten
jeweils max. 6 Güterwagen zum Straßen-
bahnhof "Körtingsdorf"heute Badenstedter
Carré am Soltekampe" , von wo aus
die Wagen weiter verteilt wurden.
Die Kohle ging dort bis in die 1930er Jahre
in die Badenstedter Salinen "Egestoffhall "
und "Neuhall." Der anfangs meist ländliche
und später auch industrielle Güterverkehr entwickelte sich im Überlandnetz der Straßenbahn in alle Himmelsrichtungen. Im Westen verschaffte sich die Straßenbahn (neben der Deisterbahn) mit einen Gleisanschluß am Barsinghäuser Kohlenbergwerk den Zugang zur Kohle. Zum Einsatz kamen speziellen
Waggons (10 t Bügelwagen). Hautabnehmer waren neben Straßenbahnkraft-
werke die Badenstedter Salinen
Auf der Außenstrecke gab es -neben anderen- die Kampagne der Zuckerfabrik
in Gehrden zu organisieren. Im Nachtverkehr (in der Innenstadt bis 10km/h mit
max. 3 Wagen vorgeschriebenen) wurde meist der Güterbahnhof Braunstraße/Glocksee mit Gemüse und die Molkerei mit Milch versorgt.
Investiert wurde auch in den Ausflugsverkehr zum Benther- und Gehrdener Berg. ( Karte Calenberger Land).
In Umland eroberte sich die Straßenbahn zeitgemäß den örtlichen Güterverkehr. Ab 1930 überwog dann mehr der Personenverkehr. Für beide kam nach 1950 das dicke Ende, denn niemand glaubte mehr an eine Zukunft für den Nahverkehr. Das Streckennetz wurde abgewirtschaftet bis es abbruchreif war.